Rose Tremain –
Und damit fing es an

Ich habe schon viel von Rose Tremain gelesen und bin wirklich immer wieder erstaunt, mit welcher Leichtigkeit Rose Tremain schwierige Themen meisterhaft erzählt. Anton und Gustav werden Feunde. Etwas einseitige Freunde jedoch, die nur voneinander profitieren.

Direkt nach dem Ende des zweiten Weltkrieges treffen sie in einem kleinen Schweizer Dörfchen aufeinander. Die beiden Freunde sind sehr unterschiedlich und die Last des Krieges liegt schwer auf den Eltern und deren Kindern.

Gustav, das so ungeliebte Kind versucht mit Anton, dem musikalischen Juden Freundschaft fürs Leben zu schließen. Während Anton sich von einem Musikprojekt zum nächsten hangelt, versucht Gustav in seinem Leben anzukommen und mit seiner Mutter endlich abzuschließen.

Die Abneigung Emilies Familie gegenüber Anton wächst von Tag zu Tag. Die beiden Jungs finden Freude im Schlittschuhlaufen und verlieren so für kurze Zeit am Tag die Erinnerung an die Vergangenheit.

Gustavs Mutter kehrt zurück zur Familie, lässt dennoch ihren Kummer Tag für Tag an ihrem Sohn aus. Die Familie zerrüttet nach und nach ohne es zu merken.

Die Vergangenheit klopft jeden Tag an die Türe und hinterlässt Spuren. Erst der Tod bringt für die Jungen die endgültige Erlösung.

Dass Familie nicht immer leicht sein kann, macht Rose Tremain mit der Beschreibung des Vaters Erich Perle deutlich, der seiner Geliebten bis zum letzten Atemzug verfallen ist und damit das Ende vom Anfang auslöst.

Ein Liebesdrama für beide Freunde, die erst sehr spät erkennen, dass sie ohneeinander nicht lieben und schon gar nicht überleben können.

Herzlichen Dank an Rose Tremain und an den Inselverlag sowie Lovelybooks für die Leserunde.

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