Ein rätselhafter Mord auf den Thousand Islands
Vor kurzem habe ich eine Dokumentation über die Thousand Islands gesehen und in nach wie vor fasziniert. Diese über eintausend kleinen Inseln, oft in Privatbesitzt erstrecken sich entlang der Grenze der USA bis weit hin nach Kanada hinein.
Shana Merchant beschließt, bei der Polizei in diesem abgelegenen, eher als Ferienhäuser genutzte Gegend ihren Neuanfang.
Alexandria Bay entpuppt sich als kleine ruhige Stadt an der unmittelbaren Grenze zu Kanada. Shanas Verlobter unterstützt den Umzug aus dem lauten tosenden New York und will sich ebenfalls hier mit seiner Therapiepraxis ansiedeln.
Der erste Einsatz Shanas mit ihrem Mitarbeiter Tim scheint anfänglich harmlos. Auf Tern Island, einer etwas abgelegenen kleinen Insel wird ein Mann vermisst.
Mit einem kleinen Polizeiboot geht es zur Insel, immer dem aufkommenden schlechten Wetter entgegen. Dort angekommen müssen Shana und ihr Kollege Tim feststellen, dass es sich hierbei wohl nicht nur um einen Vermisstenfall handelt.
Das Bett des vermissten Enkels Jasper ist über und über mit Blut getränkt.
Die Familie des vermissten Jasper bringt Shana fast an den Rand ihre Kräfte. Ihre aus New York mitgenommenen Blackouts kehren zurück und sie bangt um sich und um die zahlreichen Verdächtigen.
Für Shana und Tim beginnt ein nervenaufreibender Tag mit Verhören und dem Versuch, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Die Familie und der Hausdiener, allesamt tatverdächtig zeigen sich erst unter Druck in ihrer ganzen Pracht. Als eine weitere Leiche auftaucht, beginnt Shana an sich, ihrem Kollegen Tim und an dieser reichen und schönen Familie auf dieser einsamen Insel zu zweifeln.
Fazit:
Wer hätte nicht gerne eine dieser kleinen Inseln, fern ab jeglichen Trubel mit Hausdiener und allem nur erdenklichen Komfort? Doch diese Insel, seit langer Zeit im Familienbesitz, wird bei schlechtem Wetter zu einem Gefängnis.
Tessa Wegerts acht verdächtige Familienmitglieder zeigen sich unter Stress und Gewalt von ihrer besten Seite. Shana, von Selbstzweifeln geplagt gelingt es nur mit viel Mühe und Unterstützung von Tim, der Schönen und Reichen Herr zu werden.
Nach und nach jedoch bröckelt die Fassade. Wegerts wechselt zwischen einem klassischen Who-Done-It und einem Psychothriller immer wieder hin und her und lässt dem Leser kleine Atempausen zwischen dem Wahnsinn auf dieser auch so schönen kleinen Ferieninsel.
Ich bedanke mich herzlich bei Random House und dem Heyne Verlag sowie bei Tessa Wegerts für das Rezensionsexemplar und hoffe, das es nicht bei einer Mordermittlung Shana Merchants bleibt.
One thought on “Tessa Wegert –Thousand Islands”