Susanne Abel –
Was ich nie gesagt habe

Nachdem Susanne Abel im ersten Teil „Stay away from Gretchen“ die Geschichte der an Demenz erkrankten Greta Monderath erzählt hat, erleben wir jetzt die Geschichte aus Sicht ihres Ehemannes Konrad und in der Gegenwart die des Sohnes Tom.

Tom Monderath ist erfolgreicher Journalist und oft international tätig. Stets kehrt er in seine geliebte Heimatstadt Köln zurück und lässt sich dort feiern. Als angehender Fernsehstar genießt er den Ruhm und die Frauen, die sich ihm geradezu vor die Füße werfen. Doch seit er sich aufgrund der Demenz seiner Mutter Greta nunmehr mit deren Familiengeschichte unfreiwillig hat auseinander setzen müssen, ist nichts mehr wie es war.

Sein Leben ist völlig anders. Plötzlich hat er eine Schwester, eine Freundin und irgendwie auch wieder eine Beziehung zu seiner Mutter.

Mit Toms Vater Konrad erleben wir erneut die Schrecken des zweiten Weltkrieges. Sein Verlust und sein Trauma während dieser Zeit sitzen tief verankert in ihm. Obwohl er Greta kennen und lieben lernt, ahnt er, das auch sie tiefe Geheimnisse in sich verbirgt.

Das Leben geht weiter und dank der Unterstützung von Onkel Drickes kommt es zu etwas Wohlstand. Die Praxis der Beiden läuft hervorragend. Konrad wundert sich über die zahlreichen Privatpatienten und ist sprachlos, als er den Hintergrund der zahlreichen Wochenenddienste seines Onkels erfährt.

Selbst von dem Thema Kinderlosigkeit betroffen ahnt er jedoch, dass er einen großen Schritt über seinen Zwiespalt und seine ärztliche Sorgfalt hinwegmachen muss, um seine Ehe mit Greta zu retten.

Als Tom Jahre später dann dank seines neuen Bruders Hank und seiner Freundin Licht in die Machenschaften der Gemeinschaftspraxis bringt, steht er erneut und völlig ungeplant vor einer einschneidenden Lebensentscheidung.

Susanne Abel erzählt zwei Geschichten in Szenenwechsel. Krieg und Unterdrückung begleiten den jungen Waisen Konrad. Endlich in Greta eine scheinbare Seelenverwandte gefunden, muss er sich eingestehen, dass auch bei Ihr der Krieg zahlreiche Spuren hinterlassen hat.

Er schließt aus der Not heraus einen Packt mit dem Teufel. Sein wohlhabender Onkel Drickes hat so viel Dreck am Stecken, das ich froh war, als er endlich starb.

Abel gelingt es mit Leichtigkeit, aus dem Journalisten Tom einen Menschen mit Gespür und plötzlichem Interesse an seiner eigenen Vergangenheit zu machen, obwohl es dem Hörer anfangs nicht gerade leichtfällt, an diesem Snob gefallen zu finden.

Quer über Kontinente hinweg beginnt eine Suche nach Familie, nach Heimat und nach Liebe.

Die immerhin stolzen 14 Stunden Hörbuch fliegen nur so hinweg, zauberhaft vertont von Vera Teltz.

Vielen Dank an Susanne Abel, an Hörbuch Hamburg und an NetGalley für das Rezensionsexemplar, es war mir ein besonderes Hörvergnügen.

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