Kurz nach Kriegsende gelingt es Vater und Tochter von Aalen auf Gut Mohlenberg die Einrichtung für psychisch kranke Menschen aufrecht zu erhalten.
Friederike von Aalen hat selbst mit viel Leid zu kämpfen, kam doch ihr Mann kriegsversehrt mit einer Kopfverletzung zurück. Ihr junger immer noch gut aussehender Mann Bernard befindet sich seit seiner Rückkehr mit seinem Geist im Kopf eines fünfjährigen Kindes, was eine Ehe und eine enge Beziehung schwierig macht.
Doch Friederike gibt nicht auf und arbeitet als ehemalige Medizinstudentin aufopferungsvoll auf dem Hofgut.
Als Walter Pietsch, ebenfalls kriegsversehrt auftaucht und als Gelegenheitsarbeiter auf dem Gut anfängt, gerät einfach alles aus den Fugen.
Die Magd Trudi wird ermordet aufgefunden und ausgerechnet der Hirte des Hofguts wird als Täter inhaftiert. Seine Psychose bringt ihn in die Nervenheilanstalt nach Hannover.
Ein weiterer Mord bringt Friederike dazu, sich ihre Mitmenschen einmal genauer anzusehen. Sie folgt einer Spur, die sie selbst in größte Gefahr bringt.
Mit Melanie Metzenthin begeben wir uns in die Anfänge der psychischen Behandlung. Es gibt kaum Forschungsergebnisse, vielerlei finden seltsame Experimente an Körper und Seele der Insassen statt.
Auf dem Hofgut Mohlenberg beschäftigt man sich mit dem Menschen als Ganzes. Eine Einbindung in den normalen Alltag und eine behutsame Pflege ist das Ziel von Aalens um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen.
Doch nicht alle Ärzte teilen diese Meinung. Mit Friederike tauchen wir ein in das Leid junger Frauen und in die bescheidene Art des Feminismus.
Während Walter Pietsch sich erneut in die Grauen des ersten Weltkrieges auf Spurensuche begibt, erlebt Bernhard nach und nach wieder Freude am Leben.
Familientragödien, dunkle Geheimnisse und ein perfider Mörder lassen den Leser die damalige Zeit ein wenig miterleben. Hoffnung, Liebe und das ersthafte Interesse an Menschen überzeugt schließlich, die Wahrheit ans Licht zu bringen und gekonnt die losen Fäden zu einem bitteren, aber auch erfolgreichen Ende zu knüpfen.
Vielen Dank an Irmi Keis und an Tinte & Feder für das Rezensionsexemplar.
Diese liebevoll verpackte Geschichte war hoffentlich nicht die letzte von Melanie Metzenthin.