Ein toter Mönch im Privatgarten des Abtes….
Ein Inspector Gamache, der nicht in Three Pines spielt? Geht das?
Diese wenig komplizierte Frage kann schnell mit „Ja“ beantwortet werden.
Gamache und sein Inspector Beauvoir werden nach einem Anruf per Propellamaschine und Fischerboot zur abgelegenen Abtei des Gilbertinen-Klosters gebracht.
Dort liegt im privaten Garten des Abtes die Leiche eines toten Mönchs. Nach erster Begutachtung findet Gamache außer einem kleinen Stück uralten Papiers mit seltsamen Zeichen in der Hand des Toten keinerlei Hinweis auf die Mordwaffe.
Die Abtei wurde zuletzt durch ihre Musik-CD mit gesungenen Choralen bekannt und konnten somit erfolgreich die Abtei, die vorher dem Untergang drohte, wieder sanieren.
Die Aufgabe, den Mörder unter genau den übrigen achtzehn Mönchen und dem Abt zu finden, stellt sich als schwieriger heraus, als anfänglich erwartet.
Während Gamache ganz in der Musik des Chorals und in der Geschichte aufgeht, hadert sein Inspector Beauvoir erneut mit seinen privaten Problemen. Die erlittenen Verletzungen des Anschlages sind noch lange nicht überwunden.
Als daraufhin auch noch der Vorgesetzte Francoeur mit fadenscheinigen Gründen in der Abtei auftaucht, wird beiden schnell klar, dass hier ganz andere Strippen gezogen werden.
Musik und Glaube umgeben die ganze Ermittlung. Schweigegelübte, Gebote und der Drang nach Öffentlichkeit trieben die Mönche in unterschiedliche Lager. Die Abtei droht an Misstrauen und Furcht zu zerbrechen, bis eines Abends unverhofft ein Dominikaner-Mönch vor der hölzernen Tür steht und um Einlass bittet.
Im Schatten der Inquisition und aus Furcht vor Rom kommt Gamache schneller zu einem gewünschten Ergebnis als erhofft, löst jedoch damit eine unvorhersehbare Kettenreaktion aus.
Fazit:
Ein Gamache Krimi ohne das besinnliche und beschauliche Three Pines ist also machbar. Die gewohnten Charaktere finden sich in der dunklen und ehrwürdigen Abtei genauso wieder wie in Oliviers Bistro zur Mittagszeit. Vor Klatsch und Tratsch sowie Neid scheinen auch die Männer Gottes nicht gewappnet zu sein. Schnell wird dem Leser klar, dass anerzogene Furcht und jahrhundertelanges Misstrauen schwer zu überwinden sind. Einzig der Glaube an Gott hält dieses abgelegene Kloster am Leben und zaubert diese ehrwürdigen Chorale zu Tage bis jedoch die Moderne auch hier Einzug hält. Dagegen kann sich scheinbar auch kein Mönch, auch nicht mit Gottes Hilfe wehren.
Die bisherigen Titel sollte man in dieser Reihenfolge lesen:
- Das Dorf in den roten Wäldern / Still life
- Tief eingeschneit / Dead Cold
- Der grausame Monat / Das verlassene Haus / The cruellest Month
- A rule against Murder / Lange Schatten
- The brutal telling / Wenn die Blätter sich rot färben
- Bury your Dead
- A Trick of the light
- the beautiful mystery
2 Thoughts on “Louise Penny – the beautiful mystery”