Silvia Roth –
Der Beutegänger

Winnie Heller ist neu in der Mordkommission. Sie ersetzt einen verstorbenen Kollegen und muss in dessen Fußstapfen treten. Ihr neuer Chef Verhoeven hat seinen alten Kollegen vergöttert und kommt nur schwerlich mit der neuen Situation klar.

Jedoch ist Heller nicht Verhoevens einziges Problem. Die Mordkommission hat alle Hände voll zu tun. Ein Killer geht um und hinterlässt schrecklich zugerichtete Frauenleichen. Als Zeichen seiner Würdigung hinterlässt er eine Chrysantheme.

Parallel erzählt Silvia Roth die Geschichte von Marianne Siemssen. Die junge Frau ist seit Jahren auf der Flucht vor einem ihrer Exfreunde. Dieser einmalige Fehltritt führt dazu, dass Siemssen regelmäßig alle Brücken abbrechen muss und in ihr nächstes Leben weiterzieht. Hartnäckig folgt ihr „Geliebter“ sie von einem Ort zum nächsten und hinterlässt dabei eine Spur aus Frauenleichen.

Nichtsahnend ermitteln Heller und Verhoeven unter erschwerten Bedingungen. Die ermordeten Frauen hatten keine Gemeinsamkeiten und weisen auch keinerlei Ähnlichkeiten untereinander auf. Wer ist also dieser perfide Mörder und was soll diese Hinterlassenschaft?

Heller und Verhoeven ermitteln gemeinsam aber mit immer wieder aufkeimenden Streitereien. Bis ein alter rüstiger Rentner den entscheidenden Hinweis bringt, fällt noch eine Frau dem Killer zum Opfer.

Fazit:

Silvia Roth schafft mit „Der Beutegänger“ eine Szenerie, die man nicht mal seinem schlimmsten Feind wünschen würde. Mit dieser Last auf den Schultern und dem ständigen Fluchtreflex lebend kann man nur schwer dem Leben von Marianne Siemssen folgen. Dennoch regt sich im Leser der Wunsch, dass diese so schwer gebeutelte Frau hoffentlich eines Tages ihren Frieden und ihre Freiheit finden wird.

Mit Winnie Heller trifft man auf eine junge motivierte Ermittlerin, die es schafft, trotz großer privater Krise nie den Kopf zu verlieren und sich auch von alten Traditionen nicht beugen lässt.

Roth schafft es ebenfalls, Verhoeven zwar als guten Ermittler aber als völlig hilflos in Krisenzeiten darzustellen. Einzig seine Einsicht und den Mut, es mit Winnie Heller gemeinsam gegen diesen perfiden Killer aufzunehmen, macht es dem Leser dann doch noch einfach, ihn zu mögen.

Katharina Koschny schafft es mit ihrer Stimme, den Ermittlern, den Opfern wie auch dem Killer eine besondere Stimme zu verleihen, die dem Hörer mehr als einmal einen Grusel über den Rücken jagen lässt.

Vielen Dank an Silvia Roth und an Radioropa Hörbuch für das kostenlose Rezensionsexemplar.

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