Berlin im Jahr 1968. Es geht drunter und drüber. Nach dem Tod von Benno Ohnesorg herrscht Chaos in der Stadt und die Polizei ist machtlos.
Als eine junge Frau mit mehrfachen Stichwunden am Wannseeufer angeschwemmt wird, tritt Kommissar Heller auf den Plan. Gemeinsam mit seinem verhassten Kollegen Doll soll er dem Mord so schnell es geht und natürlich ohne großes Aufsehen aufklären.
Die Spur führt Heller anfangs in die radikale Studentenszene und danach direkt zum Ehemann der Toten.
Dieser spielt Katz und Maus mit mehreren Parteien und endet erhängt in Untersuchungshaft.
Der Abschiedsbrief und das Verhalten seines Kollegen Doll lässt Heller erneut zweifeln. Ihm wird schnell klar, dass er als Untergebener seiner Chefs und als Opfer mehrerer Gegenparteien zum perfekten Spielball der herrschenden Stimmung geworden ist.
Doch Heller lässt sich nicht abschrecken. Dubiose Beförderungsangebote, Mordanschläge, dunkle Familiengeheimnisse und Liebesgeständnisse bringen nur noch mehr dazu, den Fall zu lösen.
Das Autorentrio Lutz, Wilhelm und Kellerhoff lassen Kommissar Heller noch nicht mal seinen Kharman Ghia. Sein komplettes Leben wird im wahrsten Sinne des Wortes in Schutt und Asche gelegt. Die dunkle Kriegsvergangenheit des Vaters und der scheinbare Unfalltod seiner Mutter lastet schwer auf seinen Schultern. Bestechliche Kollegen kann er noch weniger ertragen wie die Lügen seiner Verhörgegner.
In Kommissar Heller findet man alles, was die Menschen damals bewegt hat. Die Hoffnung auf ein friedliches Leben, ein Ausweg aus dem politischen Machtspiel durch die Studentenrevolte und der großen Sehnsucht nach Liebe und einer Familie, um die es sich zu kämpfen lohnt!
Mit „Die Tote im Wannsee“ ist es dem Autorentrio ausgezeichnet gelungen, für die Jahrgänge danach einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Der Zwiespalt der damaligen Generation zwischen Ost und West hat bis heute noch kein Ende gefunden.
Vielen Dank an Literaturtest für das Rezensionsexemplar!
Bisher erschienen
- Die Tote im Wannsee
- Teufelsberg