Cosinus Gauss hat es nicht so mit dem Geld. Als Anwalt der dunklen Seite der Klientel gelingt es ihm mehr schlecht als recht über die Runden zu kommen.
Mit seiner Sekretärin führt er eine On-Off-Beziehung und verleiht ihr, wenn er mal wieder „beschäftigt“ ist, Vollmachten, für die man schon mal mehrere Jahre studiert haben sollte.
Seine Mandanten bewegen sich im unteren Bereich der Grauzone und so kommt es, dass seine Rechnungen nicht immer so beglichen werden, wie es sich für einen normalen Anwalt gehört.
Er ergattert dank eines dubiosen Kartentausches eine Eintrittskarte zu einer der Wiener High-Society Partys nur um am Morgen danach neben einer toten Frau aufzuwachen.
Ermordet, versteht sich ja quasi von selbst.
Die Tote war Treuetesterin in der Agentur Treu & Glauben und verstand ihren Job. Gauss, der an mysteriösen Ohnmachtsanfällen leidet ist sich nicht so sicher, ob er der als Schneewittchen verkleideten Treuetesterin das Leben ausgehaucht hat. Eines steht jedoch fest, ihn beschuldigt niemand einfach so.
Er macht sich also auf die Suche nach dem wahren Mörder. Er steigt hinab in die Abgründe der Immobilienbranche, macht mehrfach Bekanntschaft mit Datenklau und dann noch mit einem suspekten Polizeiermittler. Um hier seine Haut zu retten muss er sich mit dem fiesen Geldverleiher und Ehemann seiner Sekretärin einlassen.
Als ob er nicht schon genug zu tun hätte, muss er sich mit seinem verhassten Bruder, seinem senilen Vater und seiner vogelfreien Mutter herumärgern. Tja und dann wären da ja noch die Ohnmachtsanfälle, die natürlich immer dann auftauchen, wenn es so richtig zur Sache geht.
Tote Vögel singen nicht verspricht ein kriminalistisches Abenteuer. Guter Wortwitz, mieses Karma und einem Blick in die Welt der angeblich so Schönen und Reichen verpackt Christian Klinger in diesen Thriller.
Ich hoffe, dass es von Cosinus Gauss noch eine Fortsetzung geben wird.
Vielen Dank an Christian Klinger und an den Ueberreuter Verlag für das Thriller Rezensionsexemplar.
Liebe Tina!
Ich weiß nicht, ob ich jetzt eine eherne Regel breche und es ein absolutes No-Go ist, wenn ein Autor sich hier zu Wort meldet. Aber ich sage danke für die schöne Besprechung und der letzte Satz ist mir jedenfalls Ansporn.
mit herzlichem Gruß
Christian