5 Fragen an Nica Casement

Frederike ist auf der Flucht vor ihrer eigenen Vergangenheit und hofft auf ihrer Reise endlich davon loszukommen. Wie gelingt es Dir als Autorin dem uns allen so bekannten “Hamsterrad” zu entkommen. Was ist deine Art der Flucht?

Schreiben! Da ich das nicht hauptberuflich verfolge, stellt das Schreiben an sich (das Drumherum weniger) eine hervorragende Auszeit vom Alltag dar. Deshalb würde ich auch nie autobiografisch schreiben oder mich nur auf ein Genre festlegen.

Lars entpuppt sich in seinem tiefsten Inneren doch noch als Mensch, der sich trotz seiner Verfehlungen nach Liebe und nach Geborgenheit sehnt. Als Leser schwankt man zwischen Mitleid und mit dem Drang diesen Jäger zu stoppen. Fehlt uns in der heutigen Zeit nicht allen ein wenig Menschlichkeit?

Ob sie uns fehlt, das weiß ich nicht genau. Ich denke aber, dass viele Menschen sie Konsum, Bequemlichkeit, Wohlstand oder Egoismus unterordnen – oder schlichtweg überfordert sind. Das gilt insbesondere, wenn Entscheidungsträger es an Konsequenz und Lösungswillen für die wichtigen Probleme der Welt fehlen lassen. Sicherlich entsteht dann bei vielen Menschen der Eindruck: „Was soll ich kleines Licht denn ausrichten, wenn die Mächtigen der Welt nichts tun?“ Meiner Meinung nach darf das jedoch nicht als Ausrede herhalten.

Der Roman folgt einer bestimmten “Spur” durch Schweden. Ist es eine Deiner ehemaligen Reiserouten? .

Tatsächlich habe ich jeden der genannten Orte besucht (mit Ausnahme von Oslo, aber das liegt ja auch nicht Schweden). Daher habe ich auch eine zu den einzelnen Buchkapiteln passende Fotoserie auf meiner Homepage veröffentlicht. Genau dieselbe Reihenfolge oder Route hatte ich allerdings nicht.

Mit dem Norden verbinden wir Hygge, Besinnlichkeit und Ruhe. Aber auch sehr blutige Thriller und brutale Mordgeschichten. Wie passt das Deiner Meinung nach zusammen?

Einmal ohne Begleitung in einem dieser tiefen, dichten und endlosen Wälder stehen, vielleicht sogar kurz vor Sonnenuntergang – da kommen die finsteren Vorstellungen ganz von alleine!

Für einen anstehenden Tripp in den Norden darf in Deinem Gepäck niemals fehlen?

Warme Kleidung, eine (Wander-)Karte – aus Papier! -, ein Kompass und ein Messer.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Nina Casement für das Interview zu ihrem aktuellen Buch “Jagdsaison“.

2 Thoughts on “5 Fragen an Nica Casement

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