Morro Bay als Seelenretter?
Was macht man, wenn einem die Familie nach und nach wegstirbt? Sicher, das ist der Ganz der Zeit und irgendwie ja auch normal. Zumindest, wenn der Erzähler nicht gerade einmal dreiundzwanzig Jahre alt geworden ist.
Zuerst sterben seine Eltern und kurz danach sein Bruder an einem Autounfall.
Der Icherzählter hat somit alles verloren, was ihm in seinen jungen Jahren wichtig war.
Er kehrt an den Ort seiner Erinnerungen zurück. Morro Bay liegt an der Pazifikküste. Ich kann ihn wirklich gut verstehen. Ich war selbst im Jahr 2014 in Morro Bay. Dieser hübsche kleine Küstenstricht ist einfach traumhaft. Die raue See, die frische Meeresbrise und unglaublich einsame Sandstrände leisten schnell sehr gute Überzeugungsarbeit.
Von dort aus startet der Erzähler seine Abenteuerreise quer durch Kalifornien.
Begleitet wird er von seiner Exfreundin Laure und seinem besten Freund Samuel. Doch was hofft er zu finden? Seelenfrieden? Eine neue Familie?
Als Franzosen in einem fremden weiten Land lassen es die drei Abenteurer ganz schon krachen. Ihr Verständnis für Freiheit wird jederzeit ausgelegt und stößt dabei natürlich nicht nur auf Gegenliebe.
Wer in diesem Buch Trost sucht, wird ihn nicht finden. Der Erzähler jedoch beginnt wieder zu leben. Er kann lachen und findet wieder in eine Normalität, die ihm Kraft und Hoffnung gibt.
Was bleibt, wenn scheinbar nichts mehr übrig ist vom alten Leben? Das Neue!
Fazit:
Jean-Philippe Blondel macht es dem Leser leicht, seine Beweggründe für diesen abenteuerlichen Roadtrip entlang der Pazifikküste zu verstehen.
Die Menschen am Meer haben eine ganz besondere Lebensphilosophie und schaffen ein Heim, wo man keines vermutet hat.
Der Roman weckt mein Fernweh. All die wunderschönen Küstenorte und die Erlebnisse des abenteuerlichen Trios machen Lust auf die nächste Reiseplanung. Er lässt uns zwar in die Ferne schweifen, aber auch sich zu sich selbst zu besinnen.
Vielen Dank an Jean-Philippe Blondel, an Mare und an Lovelybooks für das Rezensionsexemplar.
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