„Ihr Leben hat Lives die Sprache verschlagen“, mit diesem Satz ist die Welt in Christine Heimannsbergs „Gelobtes Land“ ausgezeichnet umschrieben.
Die junge Lore trifft sich regelmäßig heimlich auf dem Markt mit dem jungen Jul. Sie sieht Hoffnung und den Weg in eine neue Zukunft als Mutter und Ehefrau. Doch als sie auf dem Weg nach Hause an den eigenen Feldern vorbeikommt wird ihr schnell klar, dass ihr bisheriges Leben gerade ein Ende gefunden hat. Ihr jüngerer Bruder hat gerade den Nachbarn getötet und das Chaos bricht los.
Drohnen schweben über das Haus und den Hof herein und eine Feuerbrunst vernichtet alles und jeden. Einzig Lore und ihr Bruder können vor dem Feind fliehen.
Hunger und Durst treibt sie schier in den Wahnsinn und von einer Gefahr in die Nächste. Die Gesetze sind streng und nur Lores Glauben an die alten Geschichten ihrer Großmutter treiben sie voran. Sie müssen ins Gelobte Land um sich endlich aus diesem Elend befreien zu können.
Während die Beiden mit ihrer Vergangenheit kämpfen und mutig gen Süden ziehen wird ihnen schnell klar, dass auch die wenigen Menschen, auf die sie treffen, kaum überleben können.
Die Umwelt ist zerstört, die Städte wie auch die Felder verseucht. Der erste Fallout lange Jahre vor der Geburt der Beiden war nur der erste Schritt in dieses elende Leben. Während in der Schule die Berechnung der Halbwertszeit wichtiger war als notwendiges Überleben im Alltag, müssen beide jetzt um ihr Überleben kämpfen.
Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich ja zuletzt und mit List, einer gehörigen Portion Überlebenswille und dem Gedanken an eine bessere Welt treibt sie voran.
Mit Lore und Jame begeben wir uns als Leser in eine völlig zerstörte Welt. Atomare Zerstörung, Unterdrückung und Ausbeutung lassen uns vielleicht auch in unserer eigene Zukunft sehen. Doch die Vergangenheit lässt Lore nicht im Stich, sie hofft und besteht einfach auf eine bessere Welt.
Am Ende der Zivilisation angekommen bin ich natürlich gespannt auf den nächsten Teil und bange gerne mit der Optimistin Lore, ihrem zur Besinnung gekommenen Bruder Jame, Jul dem hoffnungslosen Romatiker und Sim, die es einem nicht leicht macht, sie zu mögen.
Vielen Dank an Christine Heimannsberg und an Nova MD für das kostenlose Rezensionsexemplar.
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