Wolfgang König –
Geschichte der Wegwerfgesellschaft

Die Kehrseite des Konsums.

Was verstehen wir eigentlich unter einer Wegwerfgesellschaft und was werfen wir eigentlich so alles weg? Bei Wolfgang König steht am Ende der Müll und wo befindet sich der Anfang? Wir lesen über Qualität und Quantität sowie über den Übeltäter Plastik wie auch über die diversen Formen des Recyclings.

Es ist schon ein wenig befremdlich, was wir alles wegwerfen und wie viele Artikel als Wegwerfartikel überhaupt entwickelt und tagtäglich trotz des anhaltenden Müllproblems noch produziert werden.

Fest steht für uns Leser, dass wir im heutigen Zeitalter an unseren Hygieneprodukten nichts mehr ändern möchten. Dennoch könnte man das auch oft etwas umweltschonender herstellen beziehungsweise mehr Recyclingmöglichkeiten ausloten.

Von den von uns verschwendeten Lebensmitteln mal ganz abgesehen, sind wir in der Müllkrise steckengeblieben. Warum muss die Gurke eine gewisse Krümmung haben und die Möhre besondere Handelsklassen und ein bestimmtes Aussehen erfüllen?

Beim Thema Kleidung und deren Verschleiß bin ich selbst schon ganz gut vorangekommen und finde mich dennoch selbst in diesem Kapitel. Während wir früher die Lumpen verbrannten, verschiffen wir sie heute großzügig nach Afrika und in weitere Dritte Welt-Länder, während wir genau dort unsere Luxusmarken-Artikel produzieren lassen.

Wir freuen uns bei Ikea nicht nur über die leckeren Fleisch- bzw. Gemüsebällchen, sondern auch über billige und preisgünstige Möbel, die höchstwahrscheinlich nur einen Umzug überleben.

Beeindruckend fand ich die Historie besonderer Produkte wie Rasierklingen, Tintenpatronen, Kugelschreibern und Feuerzeugen. Gezielt produziert und dem Konsumenten als besonders hilfreich verkauft, findet man im eigenen Haushalt jede Menge dieser Produkte.

Wolfgang König wagt auch einen Blick in die Zukunft. Werden wir es schaffen, unseren Müll zu bewältigen? Bringen Carsharing- und Kleiderkreisel uns auf den richtigen Weg?

Mein Fazit:

Diese Frage muss sich jeder Leser selbst stellen und wird sich auch seiner Zukunft ein wenig gewisser.

König macht uns klar, dass hier ein Jeder gefordert ist und regt zum Nachdenken über die eigenen „Hinterlassenschaften“ und über unsere Wegwerfgesellschaft an. Muss es denn jetzt noch die neue Jeans sein oder können die Schuhe einfach mal zum Schuster?

Vielen Dank an Wolfgang König und an Literaturtest sowie an den Franz Steiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

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