Ein Roman für alle Freigeister, Kunstliebhaber und Kenner der Szene.
Blubacher berichtet uns von den verschiedenen Lebensweisen, Orten von Bedeutung und so manch Detail lässt einen schmunzeln. Wer wissen will, wie man in Künstlerkolonien überlebt sollte wissen, dass man ruhig Fleisch essen darf!
Über Ascona, Bali, Hiddensse, St. Moritz, den Attersee geht es auf nach Capri. Wir begleiten Kreative, die in längst vergangener Zeit einen neuen Raum für ihre kreative Freiheit suchten.
Ob mit Hermann Hesse oder Gerhart Hauptmann, es geht quer durch die Welt und auf der Flucht vor Vertreibung und dem herannahenden Krieg treibt es die Künstlerszene über Deiche, Meere und Ozeane.
Thomas Blubacher hinterlässt nicht nur berühmte Adressen, Literaturhinweise und Fußnoten, sondern auch ausgewählte Bilder, die einem diese Zeit und die Geschichte von Asta Nielsen und Gustav Klimt verdeutlichen.
Schonungslos offen mit einer sehr ehrlichen Art erzählt uns Blubacher von Gerhart Hauptmann und Joachim Ringelnatz, die sich auf Hiddenssee auskuriert haben und noch vor dem herannahenden Krieg alles in die Kunst des Lebens gesteckt haben. Gleichzeitig traf man sich im mondänen St. Moritz und gab Erich Kästner und Thomas Mann dort die Hand beim allabendlichen Galadinner.
Fazit:
Mir gefielen die Fotos sowie die Lebensschilderungen der einzelnen Künstlerkolonien. Alle hatten eines gemeinsam, den unwägbaren Willen frei zu sein und schienen dennoch in die falsche Zeit, zwischen beiden Weltkriegen, geboren zu sein. Ihren Mut und Kampf gegen die scheinbar unvermeidbaren Kriege lassen den Leser aufhorchen und die geschaffenen Kunstwerke, Dichtungen und deren Literatur vielleicht mit etwas anderen Augen lesen und betrachten.
Für mich ein gelungenes Buch über Künstler, Autoren, Schauspielerinnen und kreative Menschen, die den Leser einen kleinen Einblick in deren Sehnsuchtsorte bietet. Was will man mehr? Das nächste Reiseziel kann also um ein paar Orte erweitert werden…
Vielen Dank an Thomas Blubacher, an Lovelybooks.de und an den Elisabeth Sandermann Verlag für das Rezensionsexemplar.