Jo Nesbø ist einfach ein Klassiker. Gut gestrickte Krimigeschichten im kalten Norwegen, die einem das schlechte Wetter vertreiben.
Ein Mörder geht um und es wird gewohnt blutig, grausam und extrem spannend.
Als Motiv liefert Hole untreue Ehefrauen und sogenannte Kuckuckskinder.
Mit einer heißen Drahtschlinge macht er sich der Killer auf und zerteilt die Frauen. Er hinterlässt nur die Köpfe. Diese drapiert er gekonnt auf einem schönen und frisch gebauten Schneemann vor den Häusern der Familien.
Harry Hole, der “einsame Wolf”, als Hauptkommissar, wird den Fall schon irgendwie lösen. Mit seiner neuen Assistentin Kathrine Bratt, die selbst etwas undurchschaubar ist, ermitteln sie etwas ungewöhnlich und anfangs nicht wirklich erfolgreich in ihrem neuen Fall.
Drei falsche Täter, wovon einer sogar noch während den laufenden Ermittlungen umkommt, bringen den totalen Stillstand in diesen Fall.
Doch Hole gibt nicht auf. Mit seinem spleenigen Hobby “Speedcluffing” schafft er es schließlich dennoch, den Mörder zu fassen. Katrine Bratt ermittelt währenddessen auf eine Faust und das, wie Hole herausfindet, schon seit Jahren. Sie gerät selbst in Verdacht, obwohl sie doch nur herausfinden will, wer ihren Vater, selbst Polizist, umgebracht hat.
Überraschungen bringt der Fall nicht nur während der Ermittlungen, sondern wirbelt auch in Holes eigenem ziemlich wirren Familienleben gehörig Staub auf.
Hole muss sich so einiges während der Ermittlungen eingestehen und büßt nicht nur lang geglaubte Lügen, sondern auch noch einen Finger ein.
Köstlich amüsiert er sich darüber und hinterlässt beim Leser damit wieder einen Beweis, dass sich auch Hole selbst an einer unsichtbaren Grenze befindet, die er demnächst überschreiten wird.
Fazit
Die durchgängige Spannung und ständig neue Irrungen und Wirrungen rund um den vermeintlichen Täter machen es dem Leser schwer, das Buch mal zur Seite zu legen.
Das ist Nesbø, einfach spitze! Für Fans gut gestrickter Krimis, jedoch mit hohem Triggerwarnungs-Potential für Neueinsteiger!
Vielen Dank an Ullstein und an Vorablesen für das Rezensionsexemplar!
Reihenfolge
- Der Fledermausmann (1997)
- Kakerlaken (1998)
- Rotkehlchen (2000)
- Die Fährte (2002)
- Das fünfte Zeichen (2003)
- Der Erlöser (2005)
- Schneemann (2007)
- Leopard (2009)
- Die Larve (2011)
- Koma (2013)
- Durst (2017)
- Messer (2019)
One thought on “Jo Nesbø – Schneemann”