Mit Sunset Hall wagt sich Leonie Swann ohne Schafe auf neue Wege.
Nach den beiden sehr erfolgreichen Schaf-Krimis mussten die Leser ein wenig länger auf einen neuen Krimi von Leonie Swann warten.
Sunset Hall ist ein kleines Herrenhaus, welches Agnes Sharp in eine kleine Wohngemeinschaft für Senioren umgewandelt hat.
Bewaffnet mit Hettie, der Schildkröte, einem Treppenlift, kleinem Garten und einer mürrischen Haushaltshilfe erleben die mehr oder weniger rüstigen Rentner gemeinsam ihre letzten Tage.
Doch mit der Ruhe ist es schnell vorbei. Im Gartenhaus liegt Lilith mit einer Kugel im Kopf. Beunruhigt ist die Rentnertruppe jedoch erst, als auch im Nachbaranwesen die alte Mildred ermordet aufgefunden wird.
Als die jüngere Charlie mit ihrem Hund Brexit einzieht, gibt diese ein neuen Takt vor. Der Gin fließt in rauen Mengen und Ausgehen steht auf dem Programm.
Gemeinsam beschließen sie bei einem unwürdig trockenen Hefezopf den abscheulichen Mord aufzuklären.
Doch wenn das mal so einfach wäre. Geplagt mit allerlei körperlichen Gebrechen hat die Ermittlertruppe samt Schildkröte Hettie auch noch mit ihren ganz kleinen privaten Geheimnissen zu kämpfen.
Erst als Marshalls Enkel vor der Tür steht, kann Agnes Plan ihren kuriosen Plan in die Tat umsetzen.
Mit der Schildkröte Hettie begibt sich der Leser auf eine skurrile Mörderjagd.
Fazit:
Mit feinem britischem Humor gelingt es Swann leicht, sich von den so beliebten Schafen als Mordermittler zu lösen.
Die mit allerlei Gebrechen gezeichneten Rentner von Sunset Hall schließt man schnell ins Herz. Der Trupp passt perfekt in die englische Provinz, wo sich allzu oft noch Fuchs und Hase gute Nacht sagen.
Schwarzer Humor, fiese kleine dunkle Geheimnisse und Mut machen diesen Krimi aus. Nur weil man alt ist und die Knochen mal hier und da knacken und ziepen, ist das noch lange kein Grund, sich aus dem Leben und der Gemeinschaft zu verabschieden.
Vielen Dank an Leonie Swann, an den Goldmann-Verlag und an Literaturtest für das Rezensionsexemplar.