Aggie, June und Frances sind drei junge Frauen. Völlig unterschiedlich und dennoch miteinander verwandt.
Aggie, die über achtzig Jahre alte Großmutter altert rapide, während ihr Kopf sich bester Gesundheit erfreut. Grundsätzlich scheut Aggie keine unbequemen Wahrheiten. Ihre Tochter June ist da schon ein etwas anderes Kaliber. Als Lehrerin geht sie völlig auf, kann sich jedoch von der Herrschaft ihrer Mutter Aggie nicht lösen. Anders als ihre Mutter, schafft es Frances sich schon sehr früh von diesem ungewöhnlichen Familienduo zu lösen und selbstbewusst und stark in das eigene Leben zu treten.
Endlich soll Frances zurückkommen. Aggie wie auch June wissen zuerst nicht, was sie davon halten sollen. Was will Frances hier und jetzt bei den beiden?
June hofft natürlich inständig darauf, dass sie sich von Frances Freiheit endlich ein Stück abschneiden kann. Selbstbestimmung zu erleben ist ihr höchstes Ziel.
Hingegen erwartet Aggie, dass Frances begreift, was Familie und Muttersein bedeutet.
Fazit
Mit Joan Barfoot kann mal als Romanleser nichts falsch machen.
Schnell wird klar, worauf Barfoot hinauswill. Als Leser sollen wir unseren vorgegebenen Rollen entsteigen und ein weithin selbstbestimmtes Leben führen. Aggie, in den Zwängen ihrer eigenen Erziehung und in einem kränkelnden Körper, blickt auf ihr Leben zurück. Hat sie selbst als Mutter versagt? June ist sich dessen natürlich sicher, sieht aber selbst, dass ihre Erziehung der eigenen Tochter scheinbar ein Stoß in die richtige Richtung war. Frances jedoch muss feststellen, dass Freiheit auch ihre Grenzen hat.
Klar zeichnet Joan Barfoot die Generation einer Familie, die nur aus Frauen bestand. Männer hatten hier nur kurze Episoden und das färbt natürlich ab. Man fiebert natürlich mit June um ihren Drang nach Befreiung, erkennt jedoch schnell, dass dies natürlich nicht die einzige Lösung sein kann.
In Barfoots Familienporträt findet man sich als Leser definitiv wieder. Ob in Aggie, June oder Frances, jede Frau hat ihr ganz persönliches Päckchen zu tragen.