Im Boxen steht in Berlin die Meisterschaft an. Der Boxer Johann Trollmann kämpft. Er kämpft im Halbschwergewicht aber nicht nur um den Titel. Er kämpft ums Überleben. Er steht in Berlin auf der Abschussliste.
Faire Kämpfe gibt es seit dem Erlass und der Änderung des Rassengesetzes nicht mehr. Trollmann besinnt sich und zeigt als Halbzigeuner, den Nazis was ein linker Haken ist.
Während die Sterne der Boxszene in den USA ihre Freundschaftsreisen antreten, muss Johann in Berlin in den sauren Apfel beißen. Als die Fronten sich verschärfen und der Hass in Berlin auf der Tagesordnung steht, bleibt Trollmann standhaft. Er boxt fair, und das immer!
Das bringt Neid und Rache in den Ring und ein ums andere Mal endet der Kampf zwar mit einem Sieg, lodert das Feuer des Antisemitismus nur noch mehr an.
Fazit
Ein Buch über einen Boxer? Was erwartet den Leser? Stephanie Bart schafft es als Erzählerin spielend, in die Boxwelt und in die Vorkriegsjahre in Berlin einzutauchen. Man ringt mit Trollmann, seiner Familie, die stets vor Angst zittert. Der Ausgang scheint klar, Seite um Seite bangt man und jubelt bei jedem Sieg Trollmanns mit.
Boxer Trollmann, ein Meister seines Sports, zur falschen Zeit am falschen Ort. Dennoch lässt ihn seine Herkunft nie an sich und an seinen Fähigkeiten zweifeln. Hoffnung bis zum letzten Tag, das gelingt Stephanie Bart mit dieser melancholischen und dramatischen Geschichte eines bewundernswerten Menschen.
Diese Geschichte berührt und zeigt uns, wozu Menschen fähig sind.
Auch wenn ich dem Berliner Dialekt nicht gerade verfallen bin, ist die Geschichte von Trollmann meisterhaft erzählt und lässt einen schaudern. Sven Philipp gelingt es, die Szenen im Boxring so lautstark zu schildern, dass man Trollmanns Mutter die Hand reichen möchte. Man zittert Kampf um Kampf, hofft stets auf ein gloreiches Ende…
Weiterhin kann ich auch das Buch empfehlen.
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