Clint Lukas hat mit „Asche ist furchtlos“ eine Männerfantasie geschaffen. Nora, eine entwaffnende Frau, sexy und einzigartig, die einen Mann so schnell nicht mehr aus ihren Fängen lässt. Alle Waffen werden gezogen und die Register der Manipulation sind scheinbar unendlich.
Das Nachtleben entpuppt sich als Rettung und Abstieg zugleich. Während Nora die Odyssee seines Vaters mal mehr mal weniger gut ertragen kann, wird deutlich, dass sich die Berliner Untergrundszene als verblüffend anstrengend zeigt.
Die dunklen Abgründe werden tiefer und tiefer und Lukas wirf ein obsessives Licht auf Kreuzberg. Entweder man ist Teil davon oder mal lässt besser ganz die Finger davon.
Bei so viel Spannung kann ich diese Geschichte in kein Gerne quetschen. Für mich ist es eine verkappte Love-Story, die wie man schon nach den ersten Zeilen erahnt, kein gutes Ende nehmen wird…
Zum frisch erschienen E-Book durfte ich ein kleines Interview mit Clint Lukas führen
1. Wieviel Wahrheit steckt in Jonas?
Zuviel möchte ich da nicht verraten, weil das Buch ja nach Veröffentlichung nicht mehr mir gehört, sondern dem Leser. Aber ja, die etwas zurückhaltende, scheue Art von Jonas hat er schon von meinem früher Berliner Ich gekriegt. Und die Eigenschaft, über Neues zu staunen, ohne es zu beurteilen.
2. Als quasi ehemalige Nachbarn: Wie schafft man es aus dem kleinen Neustadt an der Weinstraße in die quirlige Unterwelt Berlins abzutauchen?
Ich bin sehr neugierig. Deshalb bin ich mit zwanzig nach Berlin gezogen und seitdem in viele Parallelwelten eingedrungen. Als Sterbebegleiter in einem Hospiz, als Koch, als Abendspielleiter am Theater. Der Abstecher in die „Berliner Unterwelt“ war auch meiner Neugier geschuldet. Aber ich bleibe auch nirgendwo lange hängen. Es treibt mich immer weiter.
3. Braucht der Mensch Veränderung, um sich selbst zu finden?
Ich kann da nur für mich selbst sprechen und würde sagen: Ja, Veränderung hat mir gezeigt, wer ich bin. Weil es eine wichtige Rolle spielt. wie man bestimmte Lebenssituationen meistert, weil sich so erst Identität bildet.
4. Die Konzentration liegt auf Malen, Schreiben und Trinken. Was darf es zu Trinken sein?
Bier, Wein, Schnaps, in der Reihenfolge.
5. Welche Projekte sind denn jetzt geplant? Mit was dürfen wir als Leser rechnen?
Ich arbeite immer an mehreren Projekten gleichzeitig. Ein neuer Roman ist schon fertig, den lasse ich aber noch liegen, wie einen guten Wein, um dann später nochmal unverbraucht dranzugehen. Mein aktuelles Projekt ist eine Biographie über einen Menschen, der großen Einfluss auf mein Leben hatte…
Ich bedanke mich herzlich bei Clint Lukas und bin gespannt auf seine neuen Projekte…